Neue Hubschrauber im Dienst der Landesflugrettung

01.03.2015
Bild Alttagl News 22.06.2017 Deutsch
Mit 1. März 2015 geht eine Ära in der Flugrettung in Südtirol zu Ende. Bisher wurde das Bild der Flugrettung durch die Hubschrauber des Typs BK 117 geprägt, die jahrzehntelang ein verlässliches Rettungsmittel für alle beteiligten Einsatzkräfte waren. Dieser Hubschraubertyp wird aber seit 2004 nicht mehr produziert und entspricht nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen, wie sie von der europäischen Luftfahrtbehörde EASA verlangt werden. Daher wurden für das Modell BK 117 verschiedene technische Einschränkungen vorgesehen, sodass es nicht mehr möglich ist mit diesem Hubschrauber Rettungseinsätze zu fliegen. Diese Beschränkungen treten Ende Februar 2015 endgültig in Kraft. Aus diesem Grund müssen ab Anfang März 2015 die bestehenden Hubschrauber durch andere Modelle ersetzt werden. Nachdem sich die BK 117 in den vergangenen Jahren für die Anforderungen der Flugrettung in Südtirol sehr bewährt hat, werden die beiden Pelikan-Hubschrauber mit dem Nachfolgemodell der BK 117, der EC 145 T2, ersetzt. Dieser Hubschrauber ist der leiseste seiner Klasse (ca. 20% weniger Lärm als die BK 117) und erfüllt die modernsten Sicherheitsbestimmungen. Der drehende Heckrotor zählte bisher zu den größten Gefahrenquellen für die Personen am Boden. Bei der EC 145 T2 ist der Heckrotor (FENESTRON®) eingekapselt, was eine höhere Sicherheit bei Landungen und eine geringe Anfälligkeit gegenüber Fremdkörpern (z.B. Steinschlag im Gebirge) bedeutet neben der Lärmreduktion. Die neuen Hubschrauber verfügen über mehr und größere Fenster. Dies erleichtert das Auffinden des Einsatzortes und beschleunigt die Suche nach vermissten Personen. Die Seilwinde arbeitet nun mit doppelter Geschwindigkeit im Vergleich zu den bisher verwendeten Modellen. Dadurch kann die heikle Phase des Auf- und Abwindens bei einer Rettungsaktion deutlich verkürzt und damit letztlich das Risiko halbiert werden. Durch die höhere Leistung der Turbinen, können die neuen Hubschrauber auch beim Ausfall einer Turbine dennoch alle Rettungseinsätze problemlos zu Ende bringen. Durch diese 667 kW-starken Turbinen können zudem Einsätze in einer größeren Höhe (z.B. am Ortler) mühelos und sicherer abgewickelt werden. Die EC 145 T2 verfügt über ein System, das andere Flugobjekte in der Umgebung orten kann. Damit können Gefahren früher erkannt und gemieden werden. So steht der Besatzung und allen anderen Rettungskräften, die mit der Flugrettung zusammenarbeiten, aber vor allem den Patienten, eines der modernsten Rettungsmittel zur Verfügung, das derzeit zugelassen ist. Auf diese Weise kann ein weiterer Beitrag geleistet werden, um die Sicherheit aller Beteiligten bei Rettungseinsätzen zu erhöhen.